Freitag, 28. Oktober 2011

Tag 26 bis 30 - Jeder Knochen einzeln

Ich bin sooo platt. Ich spüre jeden einzelnen Knochen und Muskel meines Körpers. Aber es ist fast vollbracht. Der Umzug lief sehr glatt, es war alles nach Plan. Es ist gut, Freunde zu haben, besonders wenn man mal welche zum Anpacken braucht. Nachdem ich zwei Tage in meiner neuen alten Heimat war und schon einmal grob herumgeräumt und eingeräumt habe, war ich nun seit zwei Tagen wieder in der Stadt und habe die Wohnung von oben bis unten geputzt. Mein Auto ist bis unters Dach voll mit Kram, das wird eine lustige Heimfahrt morgen. Um 10 Uhr früh ist die Wohnungsübergabe. Ich hoffe, so etwas ereilt mich nicht noch einmal sooo schnell. Zumal ich in der Heimat ja noch einiges auszupacken habe.

In zwei Tagen ist auch noch das Klassentreffen. Und am Tag darauf sehe ich endlich R. wieder. Ich glaube, wir haben uns gefühlte drei Monate nicht gesehen, ich glaube, es war ein Monat. Das heißt, dass R. meinen Vater am Sonntag auch kennen lernt, oder umgekehrt? Ich bin gespannt darauf. Und auch darauf, wie es sich mit R. weiterentwickelt.

Jetzt sitze ich in der blitzeblanken total leeren Wohnung und schlafe die letzte Nacht hier. Als ich heute in meinem Wohnzimmer auf dem Boden saß und die Heizung geputzt habe, kamen mir dann doch die Tränen. Und auch die Verabschiedung von K. war heute komisch. Ich konnte meine Gefühle gar nicht richtig einordnen geschweige denn ausdrücken. Ohne ihn hätte ich das alles nie so geschafft. Seine Antwort darauf (großkotzig wie immer): „Das weiß ich doch.“ Tja, so ist und bleibt er halt.

Ich habe auch heute solche Glanzleistungen vollbracht, wie z.B. den Scheuerhader anstatt auf den Schrubber zu legen ihn auf den Staubsaugerfuß gelegt, oder das Wasser aus dem Wasserkocher in die Kaffeetasse geschüttet anstatt den aufgebrühten Kaffee… ich bin urlaubsreif.

Dann auf zur letzten Nacht in meinem alten Wohnort.

Tag 23 bis 25 - Indirektes Abschied nehmen und Reste-Kisten packen.

Auf der Arbeit war es okay. Die wichtigsten Infos hatte ich schon vorher. Mittlerweile ist mein schlechtes Gewissen nicht mehr allzu groß. Und ich habe auch bemerkt, dass ich dort schon mit einer Art Distanz war und mir das Umfeld irgendwie auch schon fremd vorkam. Ein gutes Zeichen. Ich werde das nicht vermissen, wohl eher die Menschen.

Am Tag darauf war ich bei meinem Kollegen D. zum Abendessen. Ihm habe ich im Vertrauen die ganze Wahrheit gesagt, ich weiß, dass er es nicht ausplaudern wird. Gestern war ich bei meiner Kollegin S., wo ich sehr aufpassen musste, was ich sage, um mich nicht zu verraten. Aber so zum Abschied war es schön, alle noch einmal gesehen zu haben. Ich weiß nicht, wann ich sie das nächste Mal sehe. Aber das macht mich im Moment auch nicht sentimental, dafür ist auch gar keine Zeit.

Heute war den ganzen Tag Umzug zu Ende vorbereiten angesagt. Aber Dank meiner guten Freunde sind wir sehr weit gekommen. Das Wohnzimmer ist nun auch gestrichen, es sind alle Sachen eingepackt. Morgen müssen nur noch Kleinigkeiten im Flur demontiert werden und dann ist alles fertig. Ich bin körperlich total fertig, mir tut jeder Knochen weh. Ich hoffe, dass das Thema Umzug bald gegessen ist. Morgen früh um 9 Uhr geht es los. Dann heißt es, Heimat – ich komme! Endlich.

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